Friede! Paix!

Deutschlandradio Kultur überträgt am 27.11.2014 ab 22 Uhr Teile des Konzertprogramms. Mitschnitt von den 3. Internationalen Chormusiktagen aus der St. Marienkirche am Alexanderplatz, Berlin.


Konzert zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Paris und Berlin.

Konzerte Berlin und Mittenwalde

Kirche Am Hohenzollernplatz, Berlin
20.09.2014 | 18.00 Uhr

Karten: 8–14 Euro | Tel. 030 / 8255284 oder Online-Buchung (via PayPal)

St. Moritz-Kirche, Mittenwalde
21.09.2014 | 17.00 Uhr

Konzerte Paris

Église Évangélique Allemande (Christuskirche), Paris
25, Rue Blanche, 75009 Paris
Dimanche | 19.10.2014 | Matinée 12:00

Saint-Eustache, Paris
2, Impasse St. Eustache, 75001 Paris
Lundi | 20.10.2014 | 20:00

Diese Aufführungen werden von der Deutschen Botschaft in Paris unterstützt.

 

Sommer 2014: In 40 Ländern bestimmen bewaffnete Konflikte den Alltag. Im Namen Gottes oder des Geldes sterben täglich weltweit unzählige Menschen. Die sicherheitspolitische Lage ist gefährlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs steht fest: Die Sehnsucht nach Frieden ist den Menschen zwar seit jeher eigen – und bleibt seit Menschengedenken ebenso unerfüllte Utopie.

Mit Konzerten in Berlin, Mittenwalde (20./21.09.2014) und Paris (19./20.10.2014, unterstützt durch die Deutsche Botschaft Paris) möchte der Hugo-Distler-Chor Berlin an das bis dahin blutigste Gemetzel der Menschheit erinnern und damit Stellung nehmen: Unsere jahrzehntelange mitteleuropäische Friedensperiode ist alles andere als selbstverständlich.

Im aktuellen A-cappella-Programm „Frieden! Paix! – eine Sehnsucht“ erklingen Vertonungen von Texten, die um Frieden beten, bitten, flehen, hoffen. Dreitausend Jahre alte Psalmtexte sind dabei ebenso aktuell wie die der mittelalterlichen Mystik und spannen sich bis ins 21. Jahrhundert. Die Friedensbitte ist ebenso überzeitlich wie international: Neben Musik aus Deutschland sind Werke französischer, englischer, amerikanischer und skandinavischer Komponisten vertreten, die oft direkt in Hinblick auf den Krieg entstanden sind. So schrieb Maurice Ravel 1914, während er an seinen Chansons (auf eigene Texte) arbeitete: „Seit vorgestern diese Sturmglocke, diese weinenden Frauen und vor allem der grauenhafte Enthusiasmus der jungen Leute …“. Der Sänger und Komponist Thomas Jennefelt schließlich fand angesichts des beginnenden Irak-Krieges in den „Gesängen am ersten Abend des Krieges“ keine Worte mehr: Vokalisen des Chores drücken sprachlose Angst und banges Hoffen aus.

Der Glaube ist oft die letzte Quelle der Hoffnung angesichts menschlichen Versagens. Die Friedensbitte „Dona nobis pacem“ aus dem „Agnus Dei“ erklingt hier in der chorsymphonischen Vertonung des Amerikaners Samuel Barber. Sie spendet Zuversicht und macht Mut zur Versöhnung.