Passion and Resurrection

Konzert am Sonntag, 29. März 2015 | 20 Uhr
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Barbara Kind, Sopran
Nathalie Seelig, Sopran
Anja Schumacher, Alt
Volker Nietzke, Tenor
Jakob Ahles, Bass

Kammersymphonie Berlin
Hugo-Distler-Chor Berlin
Leitung: Stefan Schuck

Karten 12 – 28 €

Telefonische Kartenbestellung über 0179–8287731
10% Rabatt bei Kartenkauf bis 22. März 2015

Kartenvorverkauf an allen Vorverkaufsstellen, Gastkassen der Philharmonie
und online über www.eventim.de

Franz Schubert: Stabat mater D 383

Eriks Esenvalds: Passion and Resurrection

Peteris Vasks: Dona nobis pacem

 

Hörbeispiel aus dem Konzert

Franz Schubert: Stabat Mater D 383 | Chor: O Du himmlischer Vollender (März 2015. Weitere Hörproben aus unseren Programmen

Auf der Suche nach der Unabhängigkeit

In einem Konzertprogramm vereint erklingen zeitgenössische Werke lettischer Komponisten und ein Werk des jugendlichen Franz Schubert. Über drei Jahrhunderte und über tausend Kilometer voneinander getrennt, vereinen diese Komponisten doch mehr als nur das geistliche Sujet.

Schubert war gerade einmal neunzehn Jahre alt, als er seine bereits zweite Vertonung des mittelalterlichen Passionsgedichtes „Stabat mater“ im Frühjahr 1816 fertig stellte und sie seinem Bruder Ferdinand widmete. Bei dieser zweiten Vertonung entschied sich der junge Komponist für die deutsche Nachdichtung von Friedrich Gottlieb Klopstock, einem der bedeutendsten Dichter der deutschen Empfindsamkeit. Klopstock greift zwar Bilder aus der lateinischen Vorlage auf, lenkt jedoch den Blick weg von dem katholisch geprägten Bild der Mittlerin Maria am Kreuz hin zum direkten Dialog des Gläubigen mit Christus. Nicht nur diese Textwahl, auch die musikalische Gestaltung zeigt Schubert am Beginn seiner Reifung.

Im ersten Teil des Konzertes erklingen zwei Werke lettischer Komponisten. Damit stellt der Hugo-Distler-Chor das kleine baltische Land, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, musikalisch vor. Mit dem „Dona nobis pacem“ von Peteris Vasks erklingt ein Werk eines der arriviertesten Komponisten Lettlands. Der 1977 geborene Eriks Ešenvalds hingegen gilt als ein Shooting-Star der Neuen Musik. Beiden Letten gemeinsam ist die Abkehr gegen die sowjetische kommunistische Indoktrination durch die Vertonung christlicher Texte, beide sind dabei, wie Schubert 300 Jahre zuvor, auf der Suche nach einer individuellen Identität.