Membra Jesu nostri

Membra Jesu nostri

Kruzifix (spanisch, 19. Jh.?), Messing, intensiv gebraucht

Samstag, 16. März 2013 | 18 Uhr
Kirche Am Hohenzollernplatz

Mitwirkende

Mi-Young Kim, Anette Lösch – Sopran
Alexander Schneider – Altus
Christian Mücke – Tenor
Martin Backhaus – Bass

Mitglieder von Concerto Grosso Berlin:
Beatrix Hellhammer, Waltraut Elvers – Violine
Doris Runge, Sarah Perl – Gambe
Niklas Trüstedt – Violone
Ophira Zakai – Theorbe
Peter Ühling – Orgel

Dietrich Buxtehude: Membra Jesu nostri

für fünf Gesangsstimmen und Streicher

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Motetten von Hugo Distler und Johann Hermann Schein

Distler: In der Welt habt ihr Angst
Distler: Fürwahr, er trug unsere Krankheit
Schein: Was betrübst Du dich, meine Seele

Nicht die dramatische und blutige Leidensgeschichte Christi mit der Schilderung der letzten Lebensstunden Jesu vom letzten Abendmahl bis zur Kreuzigung bildet den Rahmen für das Hauptwerk unseres Passionskonzertes: Dem siebenteiligen Kantaten-Zyklus „Membra Jesu nostri“ des Lübecker Komponisten Dietrich Buxtehude (1637–1707) liegt als Text die mittelalterliche Dichtung Salve mundi salutare, vermutlich von Arnulf von Löwen verfasst, zugrunde. Sieben Meditationen über den Körper des gekreuzigten Christus, angefangen von den Füßen über die Knie, Hände, Seite, Brust, Herz zum dornengekrönten Haupt. Diese Dichtung wurde in deutscher Übersetzung in der Barockzeit besonders in der protestantischen Kirche sehr beliebt, der Text von Johann Crügers „O Haupt voll Blut und Wunden“ basiert auf dem letzten Gedicht dieses Zyklus‘. In dieser Zeit entwickelte sich im Protestantismus eine neue, schwärmerische Innerlichkeit, die der mittelalterlichen Mystik sehr nahe stand.

Buxtehude schuf eine stille, eindringliche Komposition aus sieben kurzen Kantaten mit je einer instrumentalen Einleitung und einem fünfstimmigen Eingangschor, in dem der Kantate ein Bibeltext vorangestellt wird. Ganz kammermusikalisch ist die Instrumentalbesetzung aus drei Gamben und zwei Violinen, den fünf Vokalstimmen entsprechend. Ein rätselhaftes Werk, nicht nur, weil so schwer zu fassen ist, warum diese Musik, die (im Gegensatz zur bildhaften Tonsprache eines J.S. Bach etwa) auf dramatisch-barocke rhetorische Ausmalungen weitgehend verzichtet, auch den modernen Menschen so unmittelbar zu bewegen vermag. Rätselhaft auch, weil man über den Entstehungsanlass nichts weiß, nicht einmal eine Aufführung durch Buxtehude selbst ist belegt. Lediglich eine Partitur ist durch Buxtehudes Freund Gustav Düben, den Stockholmer Hofkapellmeister, überliefert. Ihm ist das sehr persönliche Werk gewidmet, was von der Bedeutung zeugt, die Buxtehude seinen „Membra Jesu nostri“ selbst beigemessen hat. In unserer Aufführung werden wir durch Solisten aus dem RIAS-Kammerchor und Mitgliedern von Concerto Grosso unterstützt.

Buxtehudes Kleinod umrahmen wir mit a-cappella-Motetten von Johann Hermann Schein (1586–1630) und Hugo Distler (1908–1942), die in predigthafter Weise Bibelworte auslegen und damit die Passionsbotschaft „für uns ist Christus gestorben“ vertiefen.

Der Hugo-Distler-Chor bietet Eintrittskarten zu 18 Euro (erm. 15), zu 14 Euro (erm. 11) für die nummerierten Plätze sowie Karten zu 10 Euro mit freier Platzwahl an. Sie können die Karten wie immer telefonisch unter 030-8255284 oder online platzgenau buchen. Bei Kartenkauf bis zum 9. März gewähren wir Ihnen einen zusätzlichen Rabatt von 10% (Konto-Nummer 14166105 bei der Postbank Berlin, BLZ 100 100 10).