Mit Claudio Monteverdis (1567-1643) „Vespro della Beata Vergine“, der „Marienvesper“ von 1610 führte der Hugo-Distler-Chor eines der klangprächtigsten Schlüsselwerke der musikgeschichtlichen Entwicklung auf. Zur Aufführung dieses klanggewaltigen Werkes der venezianischen Mehrchörigkeit konnten wieder erfahrene Spezialisten der Alten Musik gewonnen werden.
Monteverdis Komposition vertont die liturgisch vorgeschriebenen Texte des Vespergottesdienstes. Dabei kombiniert er die polyphone Verarbeitung des Psalmtones in sechs- bis zehnstimmigen Chören (ein R¨ckgriff auf die Satztechnik der Renaissance) mit neuen, ganzvollen deklamatorisch-rhetorischen Techniken der gerade erst sich konstituierenden Tonsprache des Barock. In den fünf Einschüben über nicht-liturgische Texte zeigt Monteverdi die ganze Fülle seiner konzertanten Kompositionsmöglichkeiten im „neuen Stil“ des Barock und bezieht dabei die räumlichen Möglichkeiten wie Echoeffekte mit ein.
Diese aufwendige Konzertproduktion war nur möglich durch die Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin.
Solisten:
Katharina Hohlfeld, Angela Umlauf, Sopran
Volker Arndt, Altus
Markus Brutscher, Jürgen Ochs, Tenor
Jörg Gottschick, Bariton
Wilhelm Schwinghammer, Bass
Orchester:
Concerto Grosso Berlin
Hugo-Distler-Chor Berlin
Dirigent: Stefan Schuck