Watersheds (Surroundings II)


G. F. Händel: Wassermusik (Auswahl) mit Live-Elektronik

Leonard Enns – This Thirsty Land
(Europäische Erstaufführung in Anwesenheit des Komponisten)

Aaron Copland – In the Beginning

Earl Kim – Where Grief Slumbers

Joseph Haydn – Die Schöpfung (Teil 1)

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Konzert in Verbindung mit dem Orchester des Wandels e.V. und internationaler Besetzung

Samstag, 18. Oktober 2025 | 18.00 Uhr
Kirche Am Hohenzollernplatz, Berlin

Sarah Aristidou, Sopran
Stephan Rügamer, Tenor
David Oštrek, Bariton
Orchester des Wandels (Staatskapelle Berlin)
Joshua Lutz, Live-Elektronik
Hugo-Distler-Chor Berlin
Leitung Stefan Schuck

Karten 18–28 Euro (10% Rabatt bis 11.10.2025)
Karten telefonisch (030 / 53045099) oder per Kontaktformular sowie online über unser platzgenaues Buchungssystem.

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In diesem Jahr stellt der Hugo-Distler-Chor alle drei Konzerte unter ein gemeinsames Motto: „Surroundings“. Umgebung – Umwelt – Schöpfung, Transzendenz und Immanenz, aber auch Innen- und Außenwelten, in denen sich der Mensch bewegt.

Watersheds – Wasserscheide, aber auch Wendepunkt: Wasser steht im Zentrum des zweiten Konzerts der Reihe „Surroundings“, das in Verbindung mit dem Orchester des Wandels e.V. organisiert und mit Musikerinnen und Musikern der Staatskapelle Berlin und ihrem Umfeld gestaltet wird.

In Joseph Haydns „Schöpfung“ steigt mit großem Orchester die Welt aus dem Chaos, aus dem die Wasser geschaffen und geteilt werden. Aaron Copland vertont mit „In the Beginning“ a cappella die Genesis, in der das Leben aus den Fluten steigt. Fast eine Viertelstunde lang ist die Vertonung des biblischen Schöpfungsmythos des Amerikaners Aaron Copland. Im Wechsel mit dem Mezzosopran-Solo ist der a-cappella-Chor der Hauptträger der Erzählung. In kühnen harmonischen Verbindungen wird die Erschaffung der Welt in sieben Tagen erzählt, gekrönt mit der Erschaffung des Menschen, die im vierfachen fortissimo am Ende bejubelt wird.

Die Bedeutung des Wassers für die Welt, aber auch die Gefährdung durch die Verschmutzung der Gewässer thematisiert der Kanadier Leonard Enns in seiner Kantate „This Thirsty Land“. 2020 wurde die Kantate von Choral Canada als „Outstanding Choral Composition of the Year” ausgezeichnet. Der Komponist wird bei der europäischen Erstaufführung seines Werks anwesend sein.

Während Wasser im Zeitalter des Klimawandels zu einem überlebenswichtigen Thema wurde, ist es seit frühester Zeit ein Motiv für Dichter und Politiker gleichermaßen – Wasser als Geschenk, als Lebensquelle, lebenserhaltend, aber auch als Quelle von Konflikten, Tragödien und Trauer. „This Thirsty Land“ besingt auf Worte von T.S. Eliot und anderen das Geschenk des Wassers und beklagt eine mögliche Zukunft, wenn wir uns zu sehr um uns selbst und zu wenig um die Erde kümmern. Dieses Werk ist eine Feier und zugleich ein Schrei nach Hilfe und Vergebung.

Der erste und zweite Teil von Haydns Schöpfung bejubelt eine paradiesisch-göttlich geordnete Natur als Spiegelbild göttlicher Herrlichkeit. Gerade in Verbindung mit den aktuellen Texten der Kantate von Enns wird Haydns überaus positive, affirmative Musik gebrochen: So mag man die Einleitung „Vorstellung des Chaos“ als bedrückend aktuellen Rückfall ins Chaos erleben, das jubelnde, fast grelle C-Dur des göttlichen „Lichts“ mag auch erinnern an einen zerstörerischen atomaren Lichtblitz und der jubelnde Chor „In alle Welt ergeht das Wort“ wird zur Mahnung.

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Sarah Aristidou wurde 2022 mit dem Belmont Preis für zeitgenössische Musik (2022) ausgezeichnet. Zuvor gewann sie den Luitpold Preis beim Kissinger Sommer Festival (2021). Dazu wurde sie kontinuierlich als beste Nachwuchskünstlerin bei der Opernwelt nominiert (2016, 2019, 2023). An der Staatsoper Wien trat sie in „Le Grand Macabre“ auf und wirkte am Schönberg-Projekt des Orchestre de Paris mit.

Stephan Rügamer gehört dem Ensemble der Staatsoper Berlin an, seit Daniel Barenboim ihn 1999 nach Berlin holte. Liederabende, Opern-, Oratorien- und Konzertauftritte führen Stephan Rügamer in die großen Konzertsäle mit allen namhaften Orchestern und Dirigent:innen rund um die Welt.

David Oštrek ist seit der Spielzeit 2018/19 festes Ensemblemitglied der Staatsoper Berlin und war hier als Leporello in Don Giovanni zu erleben, als Roderick Usher in der Uraufführung Usher sowie als Tisiphone in Rameaus Hippolyte et Aricie. Ferner trat er in La traviata, Il barbiere di Siviglia, Macbeth, Pelléas et Mélisande und La Bohème auf.

Klimakonzerte der Staatskapelle Berlin: „Wir Orchestermusiker möchten den kommenden Generationen nicht nur einzigartige Tonkunst, sondern auch einen lebenswerten Planeten erhalten. Deshalb haben wir im Jahr 2009 die Initiative Orchester des Wandels ins Leben gerufen und die gemeinnützige Stiftung NaturTon gegründet, die weltweit Klima- und Umweltschutzprojekte unter sozialen Aspekten fördert. Mit kreativen Konzertformaten haben wir seit über zehn Jahren als erstes „Orchester des Wandels“ an ungewöhnlichen Orten für unsere Projekte musiziert, beispielsweise im Großen Refraktor auf dem Telegraphenberg in Potsdam, in der historischen Lokhalle auf dem Südgelände Schöneberg, der Open-Air-Arena in den Gärten der Welt in Marzahn oder dem ewerk Berlin, jeweils als erstes Orchester überhaupt.“

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