Joseph Haydn – Die Schöpfung (Teil 1 und 2)
Aaron Copland – In the Beginning
Leonard Enns – This Thirsty Land
Konzert am Samstag, 18. Oktober 2025 | 18.00 Uhr
Kirche Am Hohenzollernplatz, Berlin
Orchester des Wandels
Solisten
Hugo-Distler-Chor Berlin
Leitung Stefan Schuck
Karten 18–28 Euro (10% Rabatt bis 11.10.2025)
Karten telefonisch (030 / 53045099) oder per Kontaktformular
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In diesem Jahr stellt der Hugo-Distler-Chor alle drei Konzerte unter ein gemeinsames Motto: „Surroundings“. Umgebung – Umwelt – Schöpfung, aber auch Innen- und Außenwelten sowie Transzendenz und Immanenz, Achtsamkeit und Selbstachtsamkeit sind die Themen, die sich damit verbinden.
Watersheds – Wasserscheide, aber auch Wendepunkt: Wasser steht im Zentrum des zweiten Konzerts der Reihe „Surroundings“ zu den Welten, in denen sich der Mensch bewegt.
In Joseph Haydns „Schöpfung“ steigt mit großem Orchester die Welt aus dem Chaos, aus dem die Wasser geschaffen und geteilt werden. Aron Copland vertont mit „In the Beginning“ a cappella die Genesis, in der das Leben aus den Fluten steigt. Fast eine Viertelstunde lang ist die Vertonung des biblischen Schöpfungsmythos des Amerikaners Aaron Copland. Im Wechsel mit dem Mezzosopran-Solo ist der a-cappella-Chor der Hauptträger der Erzählung. In kühnen harmonischen Verbindungen wird die Erschaffung der Welt in sieben Tagen erzählt, gekrönt mit der Erschaffung des Menschen, die im vierfachen fortissimo am Ende bejubelt wird.
Die Bedeutung des Wassers für die Welt, aber auch die Gefährdung durch die Verschmutzung der Gewässer thematisiert der Kanadier Leonard Enns in seiner Kantate „This Thirsty Land“. Der Komponist wird bei der deutschen Erstaufführung seines Werks anwesend sein. 2020 wurde die Kantate von Choral Canada als „Outstanding Choral Composition of the Year” ausgezeichnet.
Während Wasser im Zeitalter des Klimawandels zu einem überlebenswichtigen Thema wurde, ist es seit frühester Zeit ein Motiv für Dichter und Politiker gleichermaßen – Wasser als Geschenk, als Lebensquelle, lebenserhaltend, aber auch als Quelle von Konflikten, Tragödien und Trauer. „This Thirsty Land“ besingt auf Worte von T.S. Eliot und anderen das Geschenk des Wassers und beklagt eine mögliche Zukunft, wenn wir uns zu sehr um uns selbst und zu wenig um die Erde kümmern. Dieses Werk ist eine Feier und zugleich ein Schrei nach Hilfe und Vergebung.
Der erste und zweite Teil von Haydns Schöpfung bejubelt eine paradiesisch-göttlich geordnete Natur als Spiegelbild göttlicher Herrlichkeit. Gerade in Verbindung mit den aktuellen Texten der Kantate von Enns wird Haydns überaus positive, affirmative Musik gebrochen: So mag man die Einleitung „Vorstellung des Chaos“ als bedrückend aktuellen Rückfall ins Chaos erleben, das jubelnde, fast grelle C-Dur des göttlichen „Lichts“ mag auch erinnern an einen zerstörerischen atomaren Lichtblitz und der jubelnde Chor „In alle Welt ergeht das Wort“ wird zur Mahnung.
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